DJK beim Ironman Hamburg

Zwei Athletinnen der DJK starteten am 2.6. beim Ironman in Hamburg: Während Anna-Lena Galati beim Ironman Hamburg ihre erste Langdistanz absolvieren wollte, feierte Ulrike Samsel ihren Geburtstag. Gemeinsam hatte man viele Trainingseinheiten zusammen absolviert, das Ziel erreichen musste jede für sich. Die (technische und seelische) Unterstützung bot Frank Samsel und übernahm als offizieller Volunteer den Support in Wechselzone 1.

Das Wetter meinte es nicht gut. Während es die Tage vorher geregnet hatte, aber am Vortag aber plötzlich sehr warm und sonnig wurde, blieb der Sonntag zwar trocken, aber entgegen aller Vorhersage grau, kalt und sehr windig.

Die dunkle (da von Moorwasser gespeiste) Alster, am Freitag getestet und für schwimmbar befunden, fühlte sich bereits nach dem Start erheblich welliger und kälter als noch am Vortag an. Anna-Lena durchschwamm die 3,8km in guten 1:25h und blieb damit in ihrer Zielzeit. Ulrike hingegen erwischte einen durchgehend gebrauchten Tag und kletterte nach 1:53h in einer auch für ihre Verhältnisse unterirdischen Zeit aus dem Wasser. Immerhin gab es beim Ausstieg offizielle Geburtstagsglückwünsche. Vor allem der Rückweg gegen die Strömung und mit vielen Wellen hatte bei allen Athleten Körner gekostet. Insgesamt waren beunruhigend viele Rettungseinsätze zu verzeichnen.

Ulrike (noch) dynamisch auf der Laufstrecke

Eine kluge Idee war es, in der bekannt langen Wechselzone 1 für den Radpart eine Weste überziehen. Es blieb kalt und der eisige Wind ging durch und durch. Die neue Radstrecke bot schlechten Asphalt mit den vielen Schlaglöchern, viele Kurven und eine ziemlich öde Kulisse. Auf der ersten Runde wurde man zudem noch von den Schnellen überrollt, dafür hatte zumindest Ulrike die zweite Runde für sich alleine. Ein Schlagloch kostete gleich zu Beginn eine wichtige Flasche: Als sie anhielt um die Flasche wieder einzusammeln, sah sie noch einen Jungen damit weglaufen. Auch Anna-Lena war mit ihrer Zielzeit nicht ganz zufrieden, hatte sie doch auf eine schnellere Zeit gehofft und entsprechend trainiert. Aber der Wind hatte auf der zweiten Runde noch einmal aufgefrischt und es war sehr kräftezehrend, die Räder vor allem gegen die Seitenböen zu halten. Nach 6:06h (Anna-Lena) bzw. 6:23h (Ulrike) waren beide Damen wieder in der längsten Wechselzone der Welt.

Nur noch laufen! Vier Runden waren zu absolvieren. Und hier zeigte sich Hamburg von seiner besten Seite. Die Stimmung an der Strecke war super. Bis in die Nacht standen die Zuschauer und Helfer und feuerten die Athleten an, darunter auch Supporter Frank, mittlerweile vom Dienst befreit. Anna-Lena ging auf den ersten Marathon ihres Lebens. Nach furiosem Start bremste sie sich vernünftigerweise etwas ein und achtete auf gute Verpflegung. Und auch wenn es mental zäh und hinten raus kalt wurde, biss sie sich durch und kam stolz und glücklich mit 4:02h für den Marathon ins Ziel. Glückwunsch, Anna-Lena, you are an Ironman! Für Ulrike hingegen ging der Pleiten-, Pech- und Pannentag weiter: nach guten 15km in der geplanten Zielpace explodierte der Magen-Darm-Trakt und es folgte ein langer Wandertag über 27km. Zwar ist der Zieleinlauf in Hamburg im Dunkeln am schönsten, aber die Magenkrämpfe, die zunehmende Auskühlung und der drohende Cut zehrten am Ende an der guten Laune.

Letztlich erreichten beide Damen aber gesund und munter das Ziel auf dem Rathausplatz. Anna-Lena finishte ihren ersten Ironman in 11:49:38 auf Platz 18/45 in der AK 30, Ulrike kam bei ihrer 7. Langdistanz immerhin noch vor Zielschluss mit einer Zeit von 14:38:03 auf Platz 19/21 in der neuen Ak 55 ins Ziel. Und auf dem roten Teppich gab es noch einen Gänsehautmoment, als der Sprecher zum Finish und zum Geburtstag gratulierte.

Beide stellten hinterher fest, dass eine Langdistanz in wärmeren Gefilden doch etwas mehr Spaß macht.